Jöhlinger Straße 9. Der frühere Besitzer dieses Hauses war Schuhmachermeister, hieß Friedrich Gablenz und wurde im Volksmund „Kifferle“ genannt. Sein Bruder, Ludwig Gablenz als „Schuh-Gablenz“ bekannt, führte den Spitznamen „Wigges“, was wohl von seinem Vornamen abgeleitet war. Den dritten im Bunde, August Gablenz, von Beruf Zimmermann, kannte man im Ort als den „Spunden“. Dieser Spitznamen bezog sich auf seine berufliche Tätigkeit auch als Küfer und Drechsler. Diese Spitz- oder Necknamen waren keinesfalls ehrenrührig oder abwertend, sondern wurden von den Mitbürgern liebevoll in den Mund genommen und waren nicht zuletzt auch ein Zeichen von Popularität. Durch ihren Gebrauch wusste jedermann im Dorf sofort, welcher der drei Brüder Gablenz gerade gemeint war.
Der Bürger- und Heimatverein dankt den Besitzern, dass sie ihre historischen Anwesen so vorbildlich saniert haben. Denn jede Renovierung trägt auch mit dazu bei, dass der ursprüngliche Charakter unseres Dorfes erhalten bleibt. Erhaltet das Alte und macht das Neue gut, dann wird das Ortsbild verschönert und unsere Gäste erfreuen sich an dem schönen Weindorf.



Luisenstraße 7. Die früheren Besitzer Schaufelberger nannte man in Weingarten kurz und prägnant Krummholz. Diese Bezeichnung wurde häufig als Synonym für den Handwerksberuf des Wagners benutzt. Der Vater von Werner Schaufelberger, August Schaufelberger, besaß neben der Mosterei noch eine Wagnerwerkstatt. Sieben Generationen lang übten alle Männer der Schaufelbergers den Beruf eines Wagners aus. Ihr Urahn, Ulrich Schaufelberger, geboren um 1686, wird im Ortsippenbuch als Wagner und Krummholz bezeichnet. Seine Eltern waren in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts aus der Schweiz, nämlich aus Wyla im Turbenthal im Kanton Zürich, nach Weingarten eingewandert. Das Anwesen Schaufelberger war seit langem eine von zwei gern genutzten Lohn-Mostereien.
Friedrich-Wilhelm-Straße 5, hier war der ehemalige Zehnthof des Zisterzienserklosters Maulbronn (Maulbronner Hof).
In der Kirchstraße 27 war das Geburtshaus von dem päpstlichen General Hermann Kanzler und ab 1825 das ehemalige katholische Schulhaus. Als 1883 die heutige Grundschule Staatliche Schule für alle Kinder wurde, war es nur noch Lehrerwohnhaus. Richard Krumes kaufte es von der Gemeinde Weingarten und führte eine umfangreiche Sanierung durch. Nach vielen baulichen Überraschungen konnte seine Frau ein Steuerbüro einrichten.